Das  Cleynout

Zwölf Personen zählte das diesjährige Aufgebot der Stadt Hamburg, das zum Schützenfest des 1476 Städtischen Aufgebots in das ferne Hinterweidenthal entsandt wurde. Diese Apostelzahl erwies sich als Glückszahl, da das Hamburger Aufgebot das begehrte cleynout - die Schützenkette - der Stadt Hinterweidenthal gewann.

Neben allen Mitgliedern der Bummsbrigade waren Nora, Tim, und Bastien, die beiden Niederländer Anne und Aebele, sowie die Famlie Bantquin aus der Salzstadt Schwäbisch Hall dabei. Die lange Anfahrt am Donnerstag, den 15. Juni war zwar beschwerlich und nicht ohne Risiken verlaufen, doch müde und platt konnten wir schließlich unser Lager aufbauen und einrichten. Bei beginnender Dämmerung begrüßte der hochwohllöbliche Hinterweidenthaler Bürgermeister Würkner die Teilnehmer, rief den Marktfrieden aus und vereidigte die Schützenmeister der Aufgebote sowie die Zeiger und Schreiber.

Gruppenbild des Hamburger Aufgebots

Wie in den Vorjahren wurden unsere Freunde vom Zürcher Schützengarten mit dem Gewinner-Schießpulver der letzten Schützenfeste aus der Hamburger Pulvermühle ausgestattet. Doch diesmal sollte es sich endlich auch für das Hamburger Aufgebot als gewinnbringend erweisen!

Bei großer Hitze wurden am Freitag die Wettbewerbe in gewohnt freundschaftlich-fairer Weise, unter dem Schutz der Sebastiansreliquie und den wachsamen Augen unserer Barbara-Statue, abgehalten. Anne, Aebele, Andi, Andreas, Bastien, Chris, Nora und Tim schossen für Hamburg mit drei Büchsen, die von Christine gezündet wurden. Da wir alle direkt nacheinander antreten mussten, war schnelles und effektives Nachladen angesagt, bei dem jeder Handgriff saß. Nach einem unglücklichen Mistverständnis mit dem gestrengen Bürgermeister wurde Schützenmeister Andi von den Bütteln direkt am Schießstand festgenommen, an der Taverne in Ketten gelegt und vom Wettbewerb disqualifiziert. Erst nach abgeleisteter Buße im Anschluss an die abendliche Preisverleihung wurde er dann von dem gnädigen Bürgermeister wieder rehabilitiert und konnte das cleynout für die Hamburg Abordnung in Empfang nehmen.

Beim Adlerschießen mit dem Langbogen errang Bastien einen hervorragenden 3. Platz, in dem er dem Vogel einen Flügel abschoss.

Die sportlichen Wettbewerbe wurden am Samstag, ebenfalls bei großer Hitze abgehalten. Wie auf dem letzten Schützenfest gewann Nora alle Wettbewerbe der Frauen souverän: das Steinstoßen, den Dreisprung und das Wettrennen! Aebele gewann das Steinstoßen und Tim das Wettrennen der Herren. Beim Dreisprung verpassten beide nur knapp den Sieg. Sie waren mit solchem Einsatz dabei, dass sie sich anschließend von den anwesenden Medici versorgen lassen mussten. Nach den schweißtreibenden Wettbewerben kühlten sich viele Teilnehmer im Badebach ab, bevor sie am Abend zum großen Bankett auf dem Platz schritten, auf dem es ein vom Städtischen Aufgebot Anno 1476 auf dem offenen Feuer geröstetes Spanferkel gab, zu dem wir Salat mit Granatapfelkernen beisteuerten.

Unser Speiseplan war diesmal hanseatisch fischlastig. Es gab unter anderem Lachspastete mit Mangold, gebratene Lachssaiten, Forellenfilets, Pâté de foie, Brezeln, Salat mit Granatapfelkernen, ausgewählte burgundische, niederländische, bairische und helvetische Käsespezialitäten, erlesene Weiß- und Rotweine aus dem Bordeaux, erfrischendes fränkisches Bier und frischen Apfelsaft aus dem Herzogtum Mecklenburg. Der Nachtisch wurde mit Kuchen, importierten Datteln, Quittenbrot und Marzipan versüßt.

Gruppenbild

Am Sonntagvormittag wurden die Lose des Glückshafens unter großer Anteilnahme eingelöst, wobei die begehrtesten Preise leider an den Hamburger Teilnehmern vorbeigingen. Nach der Aufhebung des Marktfriedens versammelten sich alle Teilnehmer zum traditionellen Gruppenbild.

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Unsere Rückreise wurde auf den Montag gelegt, damit wir am Sonntag das Lager und den Platz in aller Ruhe gemeinsam abbauen konnten. Den Abend ließen wir auf der Bühne beim kalten Restebuffet mit den verbliebenen Freunden aus der Schweiz und den 1476ern ausklingen.

Nach der langen Coronapause tat es tat gut, viele alte Freunde wiederzusehen und neue Freunde gewonnen zu haben. Vielen Dank an die Orga der 1476er, alle Teilnehmer und ganz besonders an Bürgermeister Alex Würkner!

 

Nachfolgende Bilder wurden nie gemacht und sind nicht Existent.

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Fotos: Andreas Vollborn-Rahn, Andreas Franzkowiak, Susan Sümer, Andreas Petitjean, Nina Leisner